Ohne „Vorstandstitel“ blieb Werner Popp beim KSV Urberach nur für wenige Minuten. Bei der Jahreshauptversammlung verabschiedete sich Popp zwar nach 26 Jahren als Erster Vorsitzender, Mustafa Basak-Richter wurde zu seinem Nachfolger gewählt. Am Ende der Versammlung machten die Mitglieder ihren scheidenden Vorsitzenden aber als Anerkennung für seine Verdienste einstimmig zum Ehrenvorsitzenden.
Stehende Ovationen für den scheidenden Vorsitzenden
Dass diese seltene Auszeichnung für Werner Popp berechtigt ist, daran besteht kein Zweifel. Seit 1995 stand Popp an der Spitze des 13 Abteilungen umfassenden Vereins und hat sich zahlreiche Verdienste erworben. Davon zeugen nicht nur die stehenden Ovationen der Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung, sondern unter anderem auch etliche Auszeichnungen in Sachen Breitensport, die der Verein in den vergangenen Jahren erhalten hat. Er sei stolz darauf, dass er 26 Jahre Vorsitzender eines der ältesten Vereine der Stadt sein durfte, meinte Werner Popp in einer emotionalen Rede. Der Abschied von der Vereinsspitze falle ihm nicht leicht, aber er habe dies ja bereits vor zwei Jahren angekündigt. Der Name Kultur- und Sportverein sei für den KSV durchaus passend. „Dies haben die Gründer des Vereins bereits damals genauso gesehen wie ich es auch heute noch wahrnehme, dass unsere Stärken sich auf beiden Seiten der Waage zwischen Kultur und Sport befinden“, so Popp, der 1995 das Amt des Ersten Vorsitzenden übernommen hatte. In den Verein war er einst eingetreten, da sein Sohn Sebastian in der Schwimm-Abteilung aktiv war. „Sportlich haben wir zwar keine Olympiasieger, wir können auch keine Olympiateilnehmer vorweisen. Dennoch bin ich stolz auf unsere Sportlerinnen und Sportler und die Funktionsträger unseres KSV.“
Vorerst keine Fusion mit dem MTV
Es sei zwar nicht immer einfach gewesen, es allen recht zu machen. „Aber wenn ich sehe, dass wir trotz aller Schwierigkeiten gemeinsam den Verein am Leben erhalten haben, sehe ich für die neue Generation eine hoffentlich gute Zukunft für unseren KSV.“ Der Verein habe das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Urberach und Rödermark maßgeblich mitgeprägt und werde dies auch weiterhin tun. Werner Popp, der der am längsten amtierende KSV-Vorsitzende ist, dankte vor allem seiner Frau Edith, ohne deren Unterstützung die lange Vorstandsarbeit nicht möglich gewesen wäre. Eigentlich wollte Werner Popp bereits vor zwei Jahren als KSV-Vorsitzender aufhören. Da sich damals aber kein Nachfolger fand, machte er noch einmal weiter und hoffte, dass bis zum Ende seiner Amtszeit auch die Fusion mit dem MTV über die Bühne gehen würde. Daraus wurde aus steuerlichen Gründen zunächst einmal nichts. Eine enge Kooperation zwischen beiden Vereinen besteht aber weiterhin.
Mustafa Basak-Richter ohne Gegenstimme gewählt
Beim KSV wurde ein Arbeitskreis „Zukunft“ als abteilungsübergreifendes Gremium gegründet, der mithelfen soll, dass der Verein auch nach der Ära von Werner Popp weiter besteht und die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt wird. „Was Werner in den letzten 26 Jahren für den Verein geleistet hat, kann eine einzelne Person eigentlich überhaupt nicht stemmen“, würdigten die Arbeitskreis-Mitglieder in der Jahreshauptversammlung noch einmal das Wirken des scheidenden Vorsitzenden. Eine Aufgabe des Arbeitskreises bestand darin, geeignete Kandidaten für die vakanten Vorstandsämter zu suchen. So wurde Mustafa Basak-Richter, ein gebürtiger Nordhesse, der schon lange in Rödermark lebt, ohne Gegenstimme gewählt. Basak-Richter bekam dann auch gleich die Schlüssel für die Vereinsräumlichkeiten von Werner Popp überreicht. Der neue Vorsitzende betonte in seiner kurzen Ansprache den Zusammenhalt und das Miteinander im KSV und bat die Mitglieder auch um Anregungen für die Gestaltung der Zukunft des seit 1888 bestehenden Vereins. Neben Mustafa Basak-Richter gehören Michael Wernert (2. Vorsitzender), Elisabeth Rauch (Schatzmeisterin), Klaus-Dieter Thurm (Mitgliederverwaltung), Heike Rhode (Schriftführerin), Moritz Völker (Jugendleiter), Hans-Werner Nünninghoff und Matthias Reiß (Beisitzer) dem Vorstand an.
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