Spitzenreiter SC 1960 Hanau gewann in der Verbandsliga Süd sein Nachholspiel beim Vierten Germania Ober-Roden mit 3:0. Für den SV Münster ging mit dem 4:2-Erfolg beim VfR Fehlheim eine lange Durststrecke zu Ende. Am Sonntag steht das Derby zwischen der Germania und Münster an. Die TS Ober-Roden steigt nach schwieriger Vorbereitung am Sonntag in Neu-Isenburg in den Punktspielbetrieb ein.
Germania Ober-Roden - SC 1960 Hanau 0:3 (0:1). „Meine Mannschaft hat heute viel von dem, was wir vorher besprochen haben, umgesetzt“, lobte Hanaus Trainer Savas Erinc sein Team. Trotz einstündiger Unterzahl verließ Hanau als Sieger den Platz. „Die Jungs haben Charakter gezeigt, das war eine geschlossene Mannschaftsleistung“, freute sich Erinc. Auch Ober-Rodens Trainer Fabian Bäcker sah in Hanau den verdienten Sieger. „Wenn der Sieg auch vielleicht um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen ist. Gegen so einen guten Gegner, der wenig Fehler macht, muss man seine Chancen nutzen. Das haben wir heute verpasst. Wir haben uns zwar gut verkauft, aber da wäre mehr drin gewesen“, meinte Bäcker. Gleich nach wenigen Sekunden bewahrte Ahmet Aygül die Hanauer vor einem Rückstand, als er den Ball nach einer Hereingabe von Colin Falk gerade noch vor dem einschussbereiten Germania-Torjäger Marco Christophori-Como weggrätsche. In der 13. Minute die erste Chance für den Tabellenführer, als Yu Ataka an Ober-Rodens Torhüter Dennis Weinreich scheiterte. Nach einer Viertelstunde gab es nach einem Foul von Ober-Rodens Özgün Tatar an Hanaus Travis Parker im Strafraum Elfmeter: Özcan Aydin verwandelte souverän zur Führung für den Spitzenreiter. In der 23. Minute beinahe sogar der zweite Hanauer Treffer, als Weinreich einen Schuss von Travis Parker an die Latte lenkte. Nach einer halben Stunde sah Miguel Torcuatro die Gelb-Rote Karte. Nach einem Foul war er verwarnt worden und hatte anschließend gemeckert, so dass ihn der Schiedsrichter vom Platz stellte. Kurz vor der Pause hatte Marco Christophori-Como zwar für Ober-Roden den Ausgleich auf dem Fuß, nach dem Wechsel legten die Hanauer aber noch zwei Tore nach. Nach gut einer Stunde traf Tobias Meub im Anschluss an einen Eckball von Özcan Aydin per Kopf zum 0:2. Kurz zuvor hatte Ober-Roden durch Marc Züge eine gute Chance zum Ausgleich, die allerdings Abdul Samed Ersöz vereitelte. Hanaus Travis Parker traf in der 70. Minute den Innenpfosten, für die Germania vergaben Colin Falk und Jonas Dapp gute Chancen. Kurz vor Schluss schlossen die Hanauer einen ihrer Konter durch Francesco Calabrese zum 0:3 ab.
Germania Ober-Roden: Weinreich - Ries (72. Kapoor), Marweg, Firat, Christophori-Como (55. Czerwinski), Günther, Falk, F. Kantz (82. Özgün), Tatar, Dapp, Züge
SC 1960 Hanau: Ersöz - Torcuatro, Suzuki (74. Wronski), Demir, Calabrese (90. Kqiku), Aygül, Ataka, Parker (90. Gürbüz), Meub, (89. Farahat), Erinc (34. Jourdan), Aydin
Tore: 0:1 Aydin (14., FE), 0:2 Meub (62.), 0:3 Calabrese (88.) - Gelb-Rot: Torcuatro (29., Hanau)
Video am Ende der Seite:
14. Min. Chance von Hanaus Yu Ataka
16. Min. Foulelfmeter 0:1 von Özcan Aydin
23. Min. Chance von Hanaus Travis Parker
44. Min. Chance von Ober-Rodens Marco Christophori-Como
VFR Fehlheim - SV Münster 2:4 (1:2). Den letzten Sieg hatten die Münsterer beim Hinspiel gegen Fehlheim im August gefeiert. „Endlich hat es mal geklappt“, freute sich SV-Trainer Naser Selmanaj über das Ende der Sieglos-Serie. „Unser Erfolg war hochverdient, das war eine gute Mannschaftsleistung. Wir waren von der ersten bis zur letzten Minute das bessere Team. Die Jungs haben sich heute endlich mal belohnt“, so Selmanaj. Jens Ries verwandelte gleich zwei Elfmeter. Vor dem 1:0 war Julian Huther gefoult worden, vor dem 4:2 Nebil Mustefa. Ries bereitete zudem das 2:0 von Mounir Sahraoui, der sehenswert in den Winkel traf, vor. Das 3:1 erzielte Neuzugang Vincent Leon Glavan. Julian Huther hatte in der zweiten Hälfte Pech bei einem Schuss an den Außenpfosten. Fehlheim kam zwar zwischenzeitlich auf 1:2 und 2:3 heran, letztlich setzte sich Münster aber verdient durch.
SV Münster: Petrinec - Seib, Ries, Huther (75. Glavan), Sahraoui (80. Breir), Arian Sahitolli, Yildirim, T. Hamed (89. Mustefa), A. Hamed, Defigus, Köllhofer
Tore: 0:1 Ries (14., FE), 0:2 Sahraoui (28.), 1:2 Herbel (28.), 1:3 Glavan (84.), 2:3 Reimund (90. +2), 2:4 Ries (90. +4, FE)
Germania Ober-Roden - SV Münster (Sonntag, 15 Uhr). Blickt man auf die Tabellensituation - die Germania ist Vierter, Münster Drittletzter - und das Hinspielergebnis (Ober-Roden gewann mit 5:0), dann ist die Favoritenrolle klar verteilt. Immerhin gab es von Münster am vergangenen Sonntag mit dem 4:2-Erfolg im Nachholspiel in Fehlheim - dem ersten Sieg nach über einem halben Jahr - ein Lebenszeichen, während die Germania gegen Tabellenführer SC 1960 Hanau mit 0:3 verlor. Für Germania-Trainer Fabian Bäcker war der Münsterer Sieg mit Blick auf die Spielvorbereitung gar nicht mal so schlecht. „Das hat nochmal gezeigt, dass man in dieser Liga keine Mannschaft unterschätzen sollte“, so Bäcker. Das könne man sich zwar noch so sehr vornehmen, mache man dann aber unterschwellig doch manchmal. Da sei der Münsterer Sieg durchaus mit einem „Hallo-Wach-Effekt“ verbunden gewesen, so Fabian Bäcker, um voll konzentriert ins Spiel zu gehen. Auf Kapitän und Torjäger Marco Christophori-Como muss die Germania wegen einer aus dem Hanau-Spiel resultierenden Knieverletzung wohl mindestens drei Wochen verzichten. Von den zuletzt krankheitsbedingt fehlenden Spielern ist der Einsatz von Filip Sumanov und Mervan Emir fraglich, Fabian Geyer wird wohl zurückkehren. „Unser Ziel ist es, gegen Münster Punkte zu sammeln, um frühzeitig in ruhige Fahrwasser zu gelangen“, meint Fabian Bäcker aufgrund der engen Tabellensituation. „Natürlich wollen wir den Schwung aus dem Fehlheim-Spiel ins Derby mitnehmen“, sagt Münsters Trainer Naser Selmanaj. „Die Germania ist aber tabellarisch der Topfavorit gegen uns. Der Sieg in Fehlheim war aber für uns eine riesige Erleichterung. Wir hatten zuvor ja gefühlt ein halbes Jahrhundert nicht gewonnen“, so Selmanaj, der weiter auf Sebastian Scholz, Talmiz Butt und Anton Sahitolli verzichten muss.
Artikel Offenbach-Post: Benedikt Strauß auch im TS-Trainerteam eine Bereicherung
Testspiel: Rot-Weiss Darmstadt - TS Ober-Roden 4:4 (2:1). Ein abwechslungsreicher Test zwischen den beiden Verbandsligisten, die in dieser Saison in der Liga bereits zweimal gegeneinander gespielt haben. Insgesamt war TS-Trainer Bastian Neumann mit der Vorstellung seiner Mannschaft, die erneut etliche Ausfälle verkraften musste, recht zufrieden. „Das war ein ziemlich ausgeglichenes Spiel“, so Neumann eine Woche vor dem Punktspielauftakt in Neu-Isenburg. Die TS leistete sich allerdings in beiden Hälften jeweils eine zehnminütige Schwächephase, in denen der Tabellenzweite seine Tore erzielte.
Tore: 0:1 Siwek (8.), 1:1 Tala (28.), 2:1 Bohn (36., FE), 2:2 Heidenreich (49.), 2:3 Eigentor Höhl (53.), 3:3 Deusser (63.), 4:3 Bohn (65., FE), 4:4 Bleibdrey (68., FE)
Spvgg. 03 Neu-Isenburg - TS Ober-Roden (Sonntag, 15 Uhr). In der Tabelle hat die TS als Elfter auf dem ersten sicheren Nichtabstiegsplatz mit 26 Punkten zwei Zähler Vorsprung auf den 13. Neu-Isenburg. Die „03er“ bestritten am Montag gegen Hessenligist SV Neuhof einen letzten Test, der mit 0:3 verloren ging. Im eher chancenarmen Hinspiel gab es in Ober-Roden ein 0:0. „Endlich geht es wieder los, auch wenn die Vorbereitung sehr schwierig war“, sagt TS-Trainer Bastian Neumann, der krankheits- und verletzungsbedingt in den vergangenen Wochen meist nur zwölf Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung hatte. „Da sieht es jetzt personell besser aus. Bestenfalls können wir am Sonntag 16 Feldspieler mit nach Neu-Isenburg nehmen und sind optimistisch, dass wir ein gutes Spiel hinlegen“, so Neumann. So kann beispielsweise Vize-Kapitän Luke Dettki seit dieser Woche wieder voll trainieren, bei der TS hofft man, dass der Verteidiger von Beginn an auflaufen kann. Seit dieser Woche sind auch Dennis Profumo und Luis Roth wieder im Training, sodass sie am Sonntag wohl zumindest im Kader stehen werden. Kewin Siwek meldete sich schon im Test in Darmstadt zurück. „Mut haben wir uns unter anderem durch das 4:4 bei Rot-Weiss Darmstadt geholt. Das war schon in Ordnung, da müssen wir darauf aufbauen“, so Bastian Neumann.
Spielszenen Germania Ober-Roden - 1960 Hanau