Stanko Pavlovic steht in der Torschützenliste der Kreisliga A Dieburg auf Platz eins. Der Routinier von Viktoria Schaafheim erzielte in 7 Spielen 13 Tore. Auch im Lockdown rollt bei Pavlovic fast täglich der Ball.
Kleiner Kunstrasenplatz vor dem Eigenheim
Der 36-Jährige hat sich nämlich daheim in seinem Garten einen kleinen Kunstrasenplatz („Weil ich relativ faul bin und keinen echten Rasen mähen wollte“) angelegt, auf dem regelmäßige Trainingseinheiten mit seinem neunjährigen Sohn Goran stattfinden. Dem Wunsch von Spielertrainer Tobias Fey, dass sich seine Spieler auch im Lockdown nach Möglichkeit sportlich betätigen sollen, damit der Wiedereinstieg nicht allzu schwer fällt, kommt Pavlovic somit nach. „Wobei das die einzige sportliche Betätigung ist. Laufen ohne Ball ist nicht so meine Stärke, das will ich mir im hohen Alter auch nicht mehr angewöhnen“, meint Pavlovic schmunzelnd. Den ein oder anderen Teamkollegen habe er in Schaafheim aber durchaus bei einer Laufeinheit beobachten können.
Sechserpack gleich im ersten Spiel
Zum Ende seiner Laufbahn war Stanko Pavlovic in der Winterpause der Saison 19/20 zu seinem Heimatverein zurückgekehrt, für den er zuletzt in der Jugend gespielt hatte. Damals konnte der Stürmer, der unter anderem für Viktoria Urberach Hessenliga und für Eschborn, Kaiserslautern II, Alzenau und Reutlingen Regionalliga spielte, in der Wintervorbereitung nur einige Testspiele absolvieren, ehe der erste Corona-Lockdown die Saisonfortsetzung verhinderte. Den ersten Punktspieleinsatz hatte Pavlovic, für den sich mit der Rückkehr zur Viktoria ein Kreis schließt, somit erst im September und bewies von Beginn an seine große Torgefährlichkeit. Bereits beim 10:0-Kantersieg am 6. September zum Auftakt gegen den KSV Urberach traf Pavlovic sechsmal. Sieben weitere Tore kamen in den sechs folgenden Partien noch hinzu. Unter anderem schnürte Pavlovic beim 4:2-Heimsieg am 11. Oktober gegen die TS Ober-Roden II einen Dreierpack. Eine Woche später traf er beim letzten Auftritt der Schaafheimer vor der erneuten Zwangspause in der Partie beim PSV Groß-Umstadt zum 2:2-Endstand.
Für Schaafheim läuft es nach Plan
In der vergangenen Saison, die die Schaafheimer nach dem Abbruch auf dem vorletzten Platz beendeten, rettete der Verzicht auf Absteiger die Viktoria vor dem Gang in die B-Liga. Man wäre binnen eines Jahres von der Kreisoberliga zwei Klassen tiefer durchgereicht worden. Diesmal kann sich die Ausbeute des Tabellensiebten mit elf Punkten auf sieben Spielen sehen lassen. „Eigentlich läuft alles nach Plan. Wir stehen auf einem soliden Tabellenplatz“, sagt Stanko Pavlovic. „Vor der Saison war meine Einschätzung, dass wir am Ende zwischen Platz sechs und zehn landen.“ Es sieht ganz gut aus, dass diese Prognose eintrifft, sollte denn mal irgendwann weitergespielt werden können.
Mit Rückkehr nach Schaafheim schließt sich Kreis
Pavlovic selbst haben die bisherigen Spiele Spaß gemacht. 13 Tore in sieben Spielen sind eine stolze Zwischenbilanz. „Ich würde jetzt lügen, wenn ich sage, dass das eine große Überraschung war. Ich bin einigermaßen fit und habe gute Mitspieler“, so der treffsichere Routinier. Da er als Selbständiger beruflich zeitlich stark beansprucht ist, hatte Pavlovic befürchtet, nur bei wenigen Trainingseinheiten dabei sein zu können. Letztlich konnte er im Herbst aber dann doch öfter trainieren. Stanko Pavlovic sei sportlich und auch menschlich eine große Verstärkung für die Viktoria, hatte Spielertrainer Tobias Fey bereits vor der Runde gesagt. Ob er seine Laufbahn über die Saison hinaus fortsetzt, ist noch nicht entschieden. Jetzt hofft man in Schaafheim erstmal, dass man in nicht allzu ferner Zukunft mal wieder Fußball spielen darf. Auch wenn dieses Anliegen in Zeiten der Pandemie natürlich „total nebensächlich“ sei, so Stanko Pavlovic. „Aber natürlich fehlt einem schon das Training und der Wettkampf und vielleicht auch mal sonntags mit den Jungs nach dem Spiel ein Bierchen zu trinken.“
Weitere Lockdown-Artikel:
Alexander Haberkorn (SG Langstadt/Babenhausen)
Jannis Fritsch (FV Eppertshausen)
Marvin Bernhard (SG Mosbach/Radheim)